Research Catalog

Platons Musen : Philosophie im Licht weiblicher Intellektualität

Title
Platons Musen : Philosophie im Licht weiblicher Intellektualität / Harald Haarmann.
Author
Haarmann, Harald
Publication
Hildesheim : Georg Olms Verlag, 2020.

Items in the Library & Off-site

Filter by

1 Item

StatusFormatAccessCall NumberItem Location
TextUse in library JX 21-3908Schwarzman Building - General Research Room 315

Details

Description
242 pages : 16 illustrations; 21 cm.
Summary
In der Geschichtsschreibung der Philosophie und in der Tradition der Platon-Interpretation wird die eminente Rolle dieses Philosophen verstanden als eines der wichtigsten Phänomene einer Neuorientierung, als Ablösung von der vorsokratischen Denktradition. Diese Einschätzungen gehen wie selbstverständlich davon aus, dass sich der Innovationsschub allein aus der intellektuellen Leistung Platons erklärt, denn angeblich hatte er keine Vorbilder.0Bei genauerer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass Platon selbst eingebunden war in intellektuelle Strömungen mit Langzeittradition, die in die Ära der klassisch-griechischen Antike nachwirkten, sein näheres Umfeld prägten und ihm wichtige Impulse für seine Orientierung vermittelten. Verbindungsstränge zwischen diesen Wirkungsströmen und vorgriechischen Kulturschichten sind in den letzten Jahren verstärkt erforscht worden.0Die vorliegende Studie macht sich zur Aufgabe, die Einwirkung von Frauen ? als Garanten traditionsorientierter Erfahrungswerte und Erziehungsideale ? und von weiblichen Gestalten der griechischen Mythologie als Impulsgeber für Platons philosophisches Lehrgebäude auszuleuchten. Die feministische Forschung hat den Frauen im kreativen Schaffen Platons bisher lediglich Nischenplätze eingeräumt. In wichtigen Etappen für die Strukturierung von Platons Ideenwelt zeigt sich die Einflussnahme von Frauen mit hohem Bildungsniveau, wie der Philosophin Periktione, Platons Mutter, der Seherin Diotima, die Sokrates ? Platons Protagonisten in vielen seiner Dialoge ? zur Umstellung des philosophischen Diskurses auf die Dialogform motiviert, sowie auch von Themistokleia, der Orakelpriesterin von Delphi, deren Wirken über die Vermittlung von Pythagoras zum Tragen kommt. Diese Interaktion Platons mit weiblicher Intellektualität gilt es, im Kontext zu erschließen und in ihrer Gesamtwirkung zu würdigen. Ohne die Aktivierung weiblicher Inspirationsquellen wäre Platons philosophisches Projekt Stückwerk geblieben.
Series Statement
Philosophische Texte und Studien, 0175-9574 ; 124
Uniform Title
Philosophische Texte und Studien ; Bd. 124.
Subject
  • Plato
  • Socrates
  • Philosophy, Ancient
  • Civilization, Classical
  • Women's studies
Bibliography (note)
  • Includes bibliographical references (pages 161-184) and index.
Contents
Einleitung : die Ideenwelt Platons mit Blick auf deren vor-antike Inspirationsquellen -- Teil I : Platons Lebenswelt und ihre Kontextualisierung in der klassisch-griechischen Antike -- Institutionen Alteuropas und ihr Nachhall in der klassisch-griechischen Antike -- Der Commonwealth Alteuropa und seine zivilisatorischen Errungenschaften -- Das Ideal eines Interessenausgleichs in der griechischen Gesellschaft : die vorgriechische Friedenstradition in Olympia -- Eirene, Schutzpatronin des Friedens -- Olympia und seine vorgriechische Herrin -- Der nodale Mittelpunkt des Gemeinwesens : das heimische Herdfeuer -- Oikos : die sozioökonomische und religiöse Hausgemeinschaft -- Feste und Prozessionen : Kristallisationspunkte für Frauensolidarität und Gemeinschaftsbewusstsein -- Das traditionsorientierte Wertesystem unter dem Patronat weiblicher Gottheiten -- Die Personifikation antiker Wertesysteme durch Gestalten vorgriechischer Göttinnen -- Traditionsorientierte Normen des SozialverhaltensWeltanschauliche Grundlagen des antiken Gewohnheitsrechts -- Die vorgriechische Rechtstradition und göttlich inspirierte kommunale Harmonie -- Athene als Hüterin des Gemeinwesens : Konzepte der Gemeinschaftsbildung aus vorgriechischer Zeit -- Die Anbindung der vorsokratischen Philosophie an alteuropäische Denktraditionen -- Teil II : der junge Platon und seine frühen Berührungen mit der Philosophie -- Philosophische Primärerziehung : Platons Mutter, die Philosophin Periktione, und ihre Rolle als Vermittlerin des tradierten Wertesystems -- Periktione : Frau und Mutter -- Periktiones Erziehungsideale -- Periktione und Sokrates -- Der Nachhall von Periktiones Ideengut : das Ideal einer harmonischen Kooperation zwischen den Geschlechtern in der Gesellschaft -- Periktiones philosophisches Werk -- Die prinzipielle Gleichstellung der Frau -- Die Verantwortlichkeit der Frau -- Die Förderung des Seelenheils als Maxime -- Platon als radikaler Denker : Was es heisst, das demokratische Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz (isonomia) wörtlich zu nehmen -- Möglichkeiten der Kooperation von Vertretern beiderlei Geschlechts : der zentrale Begriff der koinonia -- Teil III : Platon und die Rolle weiser Frauen in der vorsokratischen Ära -- Die Rolle der Themistokleia von Delphi : die Vermittlung von geistig-kulturellem Know-how durch Pythagoras und die Pythagoreer -- Das Heiligtum von Delphi als nodales Zentrum für den Austausch von Wissen -- Die Orakelpriesterin von Delphi als Hüterin des althergebrachten Wissensguts -- Das Vermächtnis der Themis : Göttlich inspiriertes Gewohnheitsrecht -- Philosophie als Aufbauplan für das SeelenheilTugend und Verantwortungsbewusstsein im Dienst des Gemeinwohls -- Seelenwanderung und Unsterblichkeit der Seele als Konzepte alteuropäischer Herkunft -- Elysion : das Sehnen der tugendhaften Seele nach Erfüllung -- Kosmologie und die Leitfunktion einer Weltseele : die vorgriechische Göttin Hekate in Platons Konzept einer politischen Theologie -- Teil IV : Platon und die Rolle weiser Frauen in der sokratischen Ära -- Diotima und die Neuorientierung im philosophischen Diskurs : Unterweisungen der Seherin für Sokrates -- Die Umstellung auf die Dialogform -- Diotimas Lehre vom Wesen der Liebe -- Die Lehre der Diotima und ihre Verzerrungen in der Geschichte der Philosophie -- Teil V : Platon und die Göttinnenkulte : die Rolle weiblicher Kreativität und Schöpferkraft -- Athene alsIkone göttlich-inspirierter Lebensqualität Platons Wertschätzung weiblicher Intellektualität -- Die Supergöttin Athene und ihre vielfältigen Rollen -- Parmenides und die Göttin als Weltschöpferin : Parallelen zum Athene-Kult bei Platon -- Athene in ihrer Schlüsselfunktion für Platons Ideen über Kunst -- Die Kolossalstatue der Athene im Parthenon-Tempel auf der Akropolis -- Platons Bewunderung des Bildnisses der Athene im Parthenon -- Teil VI : Platon im Kreis kluger Zeitgenossinnen der Athener Gesellschaft -- Lasthenia und andere Frauen an Platons Akademie : Erkenntnisinteresse und Wissensbildung für den Aufbau einer harmonischen Gesellschaft -- Die Akademie als Ort der Musenverehrung -- Lasthenia von Mantinea -- Axiothea von Phlios -- Aspasia und die Redekunst : Bildungsstandards einer begabten Frau -- Aspasia : zur Biographie -- Aspasias Redekunst und ihre Leichenrede in Platons Dialog Menexenos -- Aspasia : Erinnerungen der Nachwelt -- Epilog : eine neue platonische Aufklärung als Richtungspfeil für gesellschaftliche Zukunftsorientierung -- Bibliographie -- Abbildungen -- Appendices -- Index -- Personenregister.
Call Number
JX 21-3908
ISBN
  • 9783487159225
  • 3487159228
LCCN
9783487159225
OCLC
1191809155
Author
Haarmann, Harald, author.
Title
Platons Musen : Philosophie im Licht weiblicher Intellektualität / Harald Haarmann.
Publisher
Hildesheim : Georg Olms Verlag, 2020.
Type of Content
text
Type of Medium
unmediated
Type of Carrier
volume
Series
Philosophische Texte und Studien, 0175-9574 ; 124
Philosophische Texte und Studien ; Bd. 124.
Bibliography
Includes bibliographical references (pages 161-184) and index.
Other Standard Identifier
9783487159225
Research Call Number
JX 21-3908
View in Legacy Catalog